Was bedeuten die neuen Casino-Regeln für Highroller? 

Seit 1. Juli ist in Deutschland offiziell eine neue Glücksspielregelung in Kraft, die vor allem Online Casinos betrifft. Den Beschluss hierfür hatten die Länder bereits Anfang 2020 gefasst, sodass Betreiber und Spieler genügend Zeit hatten sich darauf vorzubereiten. Für viele Nutzer halten sich die Auswirkungen der Reform in Grenzen. Denn Gelegenheitsspieler erreichen ohnehin kaum die neuen Limits, die dem Spielerschutz dienen sollen. Aber wie sieht es eigentlich für Highroller aus, die zum Teil mit beträchtlichen Summen spielen möchten? 

Was ist ein Highroller?

Der Begriff Highroller stammt aus landbasierten Casinos. Dort bezeichnet er einen wohlhabenden Spieler, der besonders große Summen einsetzt und daher ein gern gesehener Gast ist. Je nach Casino gilt ein Besucher ab Beträgen von 50.000 Dollar oder sogar einer Million Dollar als Highroller. Bei Online Casinos gibt es hingegen keine feste Grenze. In der Regel gelten Spieler, die mehrere tausend Euro im Monat zur Verfügung haben, als Highroller. 

Einschränkungen für Highroller

Highroller bekommen die neuen Regeln schmerzlich zu spüren, denn in deutschen Online Casinos gelten seit dem 1. Juli strenge Einschränkungen. Zum einen gilt ein monatliches Einzahlungslimit von 1.000 Euro im Monat. Für den Durchschnittsnutzer ist das viel Geld. Highroller sind aber häufig erfolgreiche Geschäftsleute. 1.000 Euro stellen für sie nur einen Bruchteil des Einkommens dar. Noch schwerer fallen für sie allerdings die Einschränkungen bei Slotspielen ins Gewicht. Denn dort gilt jetzt ein Höchsteinsatz von einem Euro pro Runde. Viele Highroller spielen allerdings gerne mit Einsätzen von 20 oder sogar 50 Euro. 

Viele Highroller weichen aus

Aus diesem Grund suchen zahlreiche Highroller nach Ausweichmöglichkeiten. Hierbei kommt ihnen das europäische Recht zugute. Denn innerhalb der EU gibt es noch andere Mitgliedsstaaten wie Malta, die Glücksspiellizenzen für Online Casinos ohne Limit vergeben. Aufgrund des Prinzips der Dienstleistungsfreiheit können dort auch deutsche Nutzer spielen. Von Einzahlungslimits, Höchsteinsätzen oder Zwangspausen sind sie dort nicht betroffen. Das liegt daran, dass andere EU-Länder bei der Regulierung von Glücksspielen vor allem auf die Verantwortung der Nutzer setzen und weniger kleinteilige Vorgaben zur Spielgestaltung machen. 

Sonderregeln für wohlhabende Spieler

Theoretisch können Highroller auch in Deutschland besondere Umstände geltend machen. Online Casinos dürfen nämlich bei einer geringen Anzahl an Kunden die geltenden Limits erhöhen. Auf Antrag sind Einzahlungen von bis zu 10.000 Euro im Monat möglich. Allerdings gibt es hierbei zwei Probleme. Zum einen müssen die Spieler hierfür eine Prüfung ihrer Vermögensverhältnisse über sich ergehen lassen. Dazu ist nicht jeder bereit. Zum anderen gilt auch für Highroller das Einsatzlimit von einem Euro pro Spiel. So ist es kaum möglich, die Einzahlungsgrenze tatsächlich auszuschöpfen. 

Highroller oder Spielerschutz?

Die neuen Beschränkungen bei Online Casinos dienen in erster Linie dem Spielerschutz und sind in dieser Hinsicht ohne Zweifel sinnvoll. Allerdings gibt es für wohlhabende Spieler keine wirkliche Sonderregelung. Die gegensätzlichen Interessen von Highrollern und Problemspielern werden dabei ganz unterschiedlich berücksichtigt. Mit einer anderen Gestaltung wäre es durchaus möglich, die Regelung besser an Highroller anzupassen. Nachdem es mehr als ein Jahrzehnt gedauert hat, bis der jetzige Kompromiss zustande kam, ist mit schnellen Nachbesserungen bei der Reform aber wohl nicht zu rechnen. 

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